Monomers
CO2-Fußabdruck von Produkten
Wie hoch sind die Treibhausgasemissionen eines Produkts während seines Lebenszyklus?
Diese Frage wird immer wichtiger, da sich immer mehr Unternehmen Ziele zur Reduzierung ihrer Treibhausgasemissionen setzen. Die Antwort darauf ist der CO2-Fußabdruck, auch Product Carbon Footprint (PCF) genannt. Der PCF summiert die Treibhausgasemissionen, die ein Produkt in den verschiedenen Phasen seines Lebenszyklus verursacht.
Ein Cradle-to-Gate-PCF berücksichtigt alle Prozesse von der Rohstoffgewinnung über die Herstellung (Cradle) des Endprodukts bis hin zu dem Punkt, an dem es das Unternehmensgelände (Gate) verlässt. Ein Cradle-to-Grave-PCF deckt den gesamten Lebenszyklus eines Produkts ab, einschließlich der Emissionen aus der Nutzungsphase und Entsorgung des Produkts.
Bei BASF haben wir eine digitale Anwendung entwickelt, mit der wir die Cradle-to-Gate-PCFs für alle unsere 45.000 Verkaufsprodukte berechnen können. Sie als Kunde können wertvolle Informationen darüber erhalten, inwieweit unsere Materialien zu Ihrem Unternehmens- oder Produkt-CO₂-Fußabdruck beitragen.
Unsere PCF-Berechnung basiert auf Treibhausgasemissionen aus unseren eigenen Anlagen und hochwertigen Durchschnittsdaten für eingekaufte Rohstoffe und Energien. Wir werden nach und nach diese Durchschnittsdaten durch lieferantenspezifische Daten für eingekaufte Rohstoffe ersetzen, sobald diese von unseren Lieferanten verfügbar sind.
Als Pionier in der PCF-Berechnung und Methodenentwicklung arbeiten wir mit anderen Chemieunternehmen zusammen, um gemeinsam eine PCF-Methodik zu definieren und gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle zu schaffen. In der Initiative Together for Sustainability (TfS) haben sich Ende 2022 47 Unternehmen aus der chemischen Industrie, darunter BASF, auf einen weltweit einheitlichen Standard zur Berechnung ihrer PCFs geeinigt.
Im September 2023 hat der TÜV Rheinland bescheinigt, dass unsere Methode zur Berechnung und Meldung der PCFs die von TfS festgelegten Anforderungen vollständig erfüllt. Wir sind das erste Unternehmen, das sein vollautomatisches PCF-Berechnungssystem an den TfS-Regeln ausrichtet.
Möglichkeiten, um Ihren Product Carbon Footprint (PCF) zu reduzieren
Bei BASF haben wir uns ehrgeizige Ziele gesetzt. Wir streben weltweit an, bis 2050 Netto-Null-CO2-Emissionen zu erreichen und die THG-Emissionen bis 2030 um 25 Prozent gegenüber 2018 zu reduzieren. Dies wollen wir trotz des angestrebten Wachstums und des Baus eines großen Verbundstandorts in Südchina erreichen.
Was gibt uns die Zuversicht, dass wir das schaffen können?
Unsere Erfolgsbilanz: Seit 1990 konnten wir unsere gesamten Treibhausgasemissionen aus dem BASF-Geschäft um ca. 54 % senken und die spezifischen Emissionen (pro Tonne Verkaufsprodukt) sogar um ca. 75 % reduzieren. Dies wurde durch eine Reihe von Aktivitäten und Initiativen erreicht, unter anderem:
Kontinuierliche Prozessoptimierung
Wir haben in allen Anlagen, in denen N2O, auch als Lachgas bekannt, als Nebenprodukt entsteht, eigene Lachgas-Zersetzungskatalysatoren installiert. Dies sorgt dafür, dass z.B. der PCF unserer Adipinsäure im weltweiten Durchschnitt sehr gering ist, da bei der Herstellung eine erhebliche Menge an Lachgas entsteht. Dies ist besonders relevant, da die Treibhauswirkung von Lachgas 265 höher ist als die von CO2.
Unser Verbund ist einzigartig und effizient, denn er nutzt beispielsweise die Abwärme aus dem Produktionsprozess einer Anlage als Energiequelle in anderen Anlagen. Der Verbund hat uns im Jahr 2022 rund 19,0 Mio. MWh eingespart, wodurch 3,8 Mio. Tonnen weniger CO2 in die Umwelt gelangt sind.
Im September 2021 hat BASF 49,5 % des Vattenfall-Windparks Hollandse Kust Zuid erworben. Mit einer installierten Leistung von 1,5 Gigawatt wird der Windpark einer der größten Offshore-Windparks der Welt sein.
Warum ist das wichtig?
Emissionen aus dem Rohstoffeinkauf, sogenannte Scope-3-Emissionen, machen einen erheblichen Teil des CO2-Fußabdrucks eines Produkts aus. Für viele Unternehmen machen Scope-3-Emissionen mehr als 70 Prozent ihres CO2-Fußabdrucks aus. Indem Sie den PCF als Kaufkriterium festlegen und Ihre Lieferantenauswahl neu bewerten, können Sie sofort CO2-Emissionen einsparen.
Noch nicht genug?
Da geht noch mehr! Durch die Verwendung von recycelten oder nachwachsenden Rohstoffen anstelle fossiler Ressourcen können wir den CO2-Fussabdruck für Produkte verringern. Unser Portfolio umfasst die folgenden Produkte mit reduziertem Product Carbon Footprint
Frank Reil
Head of Marketing & New Business Development & Sustainability Polyamides